Rimpfischhorn 4199 m

Der abwechslungsreichste und schwerste Normalaufstieg innerhalb der Allalinhorngruppe


Blickt man vom Gipfel des Allinhorn  in  südwestlicher Richtung fällt er sofort auf, der steile Firnrücken, welcher hinaufführt zum rassigen Nordgrat des Rimpfischhorns. Und wohltuend ruhig scheint es dort zuzugehen im Gegensatz zum Trubel auf dem Allinhorn samt seinem Sommerskigebiet auf dem Feegletscher.

Keine Frage, auch das Rimpfischhorn wird nicht selten begangen, dennoch ist dieser wunderschöne Gipfel bei weitem nicht so überlaufen, da alle Anstiege relativ lange sind und insbesondere die beiden Normalwege, welche im Gipfelaufbau derselben Linie folgen, abwechslungsreich und anspruchsvoller sind als z.B. die Normalen auf das Allalin- und Strahlhorn oder dem Alphubel.

Insbesondere der Gipfelaufbau mit dem zu Beginn steilen Firncouloir und der anschließenden Kletterei erfordern bereits etwas mehr Erfahrung im Hochtourengehen, macht diesen Gipfel aber auch abwechslungsreich.

Beschrieben wird nachfolgend der Normalweg von der Täschütte über den Rimpfischsattel und der anschließenden Südwestflanke (WSW-Grat).


Rimpfischhorn über Rimpfischsattel und WSW-Grat (17./18.07.2011)


Talort: Täschalp 2214 m

 Stützpunkt:

 Täschhütte 2701 m

Aufstiegsroute:

 Rimpfischsattel und WSW-Grat

Abstiegsroute:

 Rimpfischsattel und WSW-Grat

Gipfelhöhe:

 4199 m

Höhenmeter:

 Täschalp - Täschhütte:  487 m

 Täschhütte - Rimpfischhorn: 1498 m

 Rimpfischhorn - Täschalp: 1985 m

Dauer:

 Täschalp - Täschhütte: 1,5 h

 Täschhütte - Rimpfischhorn: 6 h

Schwierigkeiten:

 Ziemlich schwierig -, Eis/Firn bis 45°, Fels II, eine Stelle III:

 Zunächst längerer Gletscheranstieg bis in den Rimpfischsattel, dann steiles 

 Firncouloir 45° (hier Schwierigkeiten abhängig vom Vereisungsgrad), weiter über

 schwach ausgeprägte Rippe und ausgesetzte Platte (Schlüsselstelle III, BH) zum

 Vorgipfel, abschließend über den schmalen luftigen Firngrat und leichte Felsen zum

 Hauptgipfel.

Kartenmaterial:

 LK 1328 Randa, 1329 Saas, 1348 Zermatt, GOOGLE-MAPS

Wetterinformationen:

 METEO SCHWEIZ, MeteoGroup Schweiz AG

Tourdatum und eigene Zeit:

 17./18.07.2011

 Aufstieg:

 Täschalp - Täschhütte:             1h

 Täschhütte - Rimpfischhorn: 5h 53 min

 

 Abstieg:

 Rimpfischhorn - Täschalp:                5h 25 min

Seilschaft:

 Dominik Gottlieb, Andreas Brendle

 

Routenbeschreibung

Zunächst führt von der Täschütte (2701 m) ein Pfad in östlicher Richtung. Nacheinander werden zunächst ein größerer und ein kleiner Bach überquert bis man schließlich in eine Mulde gelangt, die sich rechts neben dem Chumibodmen (2886) hinaufzieht. Im weiteren Aufstieg führt der Pfad durch größeres Blockwerk, bis man auf ca. 3250 m den Alphubelgletscher erreicht. Diese Stelle liegt zur eigenen Orientierung südlich der Felsen, die von P. 3510 m herunterkommen. Bis hierher ist ein Zeitbedarf von etwa 1,5 h zu veranschlagen.

Nach dem Anseilen wird über den Gletscher weiter aufgestiegen und lässt dabei P. 3257 westlich liegen. Weiter geht es nun in ostnordöstlicher Richtung, vorbei an P. 3421, in eine Mulde, die unterhalb des Feechopfes über Geröll abwärts zum Mellichgletscher führt. Dieser Abschnitt erfordert ungefähr 1h Gehzeit.

Nach Betreten des Mellichgletschers wird zunächst die Spaltenzone gequert und im weiteren Verlauf einer Gletschermulde bis auf eine Höhe von 3550 m gefolgt. Dabei hält man sich immer in Richtung der Schneehaube auf 4009 m des Rimpfischhorns. Eine weitere Mulde im Gletscher schließt sich an und führt zu P. 3662. Der eigentliche Aufstieg erfolgt allerdings rechts dieser Mulde und man gelangt so auf das Plateau südwestlich von P. 3662. Von hier unschwierig weiter bis zum Rimpfischsattel auf ungefähr 3990 m. Ungefähr 2,5 Stunden Aufstiegszeit sind hier nochmals zu veranschlagen.

Vom Rimpfischsattel ist der weitere Routenverlauf gut zu erkennen. Zunächst steigt man in direkter Linie in das steile Firn- oder Eiscouloir ein und steigt dieses ca. 70 m hinauf (ca. 45-50°). Hier knickt das Couloir minimal nach rechts ab, was im Aufstieg den Marker für die nun anstehende Linkstraverse auf einen leicht erreichbaren Absatz in den Felsen linkerhand setzt. Diese Stelle ist insofern wichtig, weil ein weiteres Ansteigen im Eiscouloir unbedingt zu vermeiden ist, da dieses weiter oben in brüchigen und schweren Felsen mündet!

Vom Absatz wird zunächst etwas links haltend der Felsrippe gefolgt (I-II). Der Feslrippe nun immer weiter nach oben in Richtung Vorgipfel bis zur Schlüsselstelle (Platte) folgen. Diese Platte liegt etwas rechts (südlich) der eigentlichen Rippe und muss über ein paar Meter ausgesetzt überklettert werden (III, BH). Ziemlich direkt danach wird der Vorgipfel erreicht.

Weiter führt der schmale und recht ausgesetzte Verbindungsgrat (meist schnnebedeckt) hinüber zu den leichten Felsen, die unschwer zum Hauptgipfel führen. Vom Rimpfischsattel bis zum Hauptgipfel ist ca. 1h Kletterzeit zu berechnen.

Der Abstieg erfolgt über selbige Route oder alternativ über die Pfulwe zum Berghaus Flue bzw. über den Allalinpass hinunter zur Brittaniahütte. Zu beachten ist, dass beim Abstieg zur Täschhütte nochmals ein Gegenanstieg von ca. 100 HM zum Alphubelgletscher erforderlich ist.


Die Tour in Bildern