Das Weissmies ist der höchste Gipfel östlich des Saastals und von seinem Aufbau auch der schönste. Es bildet gemeinsam mit dem Laggin- und Fletschhorn ein unübersehbares Dreigestirn und wir
häufig bestiegen. Abgesehen vom anspruchsvollen und sehr langen Nordgrat sind die anderen Anstiege relativ einfach, wobei sich der Eisbruch am Normalweg der WNW-Flanke von Jahr zu Jahr verändert
und zunehmend steiler wird. Somit gilt für diesen Anstieg wie eigentlich generell üblich: früh aufbrechen, um diesen Eisbruch noch vor Sonneneinstrahlung zu passieren.
Eine lohnende Alternative bildet der SSO-Grat von der Almagellerhütte aus, da dieser nicht ganz so stark frequentiert ist wie die Route durch die WNW-Flanke und insgesamt abwechslungsreicher ist, insbesondere in Kombination mit einem Abstieg über die WNW-Flanke als Überschreitung des Weissmies.
Hervorzuheben ist auch die besonders schöne Fern- und Aussicht vom Weissmiesgipfel, da sich in direkter Nachbarschaft kein höherer Punkt befindet.
Talort: |
Saas Almagell 1670 m Saas Grund 1559 m |
Stützpunkt: | |
Aufstiegsroute: | SSO-Grat |
Abstiegsroute: | WNW-Flanke |
Gipfelhöhe: |
4023 m |
Höhenmeter: |
Saas Almagell - Almagellerhütte: 1224 m Almagellerhütte - Weissmies: 1129 m Weissmies - Saas Grund: 2464 m |
Dauer: |
Saas Almagell - Almagellerhütte: 3,5 h Almagellerhütte - Weissmies: 4 h |
Schwierigkeiten: |
Weniger Schwierig, II Zu Beginn des Grates Blockgelände (einfach und nicht ausgesetzt, II), zum Schluss kurzer, schmaler und ausgesetzter Firngrat zum Gipfel. Abstieg durch WNW-Flanke führt recht steil durch einen Gletscherbruch und spaltiges Gelände! |
Kartenmaterial: |
LK 1309 Simplon, LK 1329 Saas, GOOGLE MAPS |
Wetterinformationen: |
METEO SCHWEIZ, MeteoGroup Schweiz AG |
Tourdatum und eigene Zeit: |
09./10.08.2005 Aufstieg: Saas Almagell - Almagellerhütte: 2h 40 min Almagellerhütte - Weissmiesgipfel: 5h 50 min
Abstieg: Weissmiesgipfel - Saas Grund: 6h 10 min |
Seilschaft: |
Dominik Gottlieb, Andreas Brendle |
Direkt von der Almagellerhütte (2894 m) beginnt ein Pfad, welcher zum Zwischenbergpass (3268 m) führt. Dieser Weg ist einfach und bietet keinerlei Schwierigkeiten. Bis zum Pass ist ca. 1h zu
veranschlagen.
Vom Zwischenbergpass geht man zunächst östlich (rechts) an P. 3342 vorbei, um über Geröll oder auch Schneefelder an den Beginn eines größeren dreieckigen Schneefeldes zu gelangen. Dieses
Schneefeld beginnt auf ca. 3500 m. Ab hier gibt es nun zwei Möglichkeiten:
Im Frühsommer oder bei guten Schnee- und Firnverhältnissen steigt man über dieses Schneefeld auf, um dann weiter oben zum SSO-Grat zu queren.
Im Sommer oder bei Auftreten von Blankeis wird direkt über den SSO-Grat aufgestiegen. Der Grat besteht überwiegend aus Blockgelände und bietet leichte Kletterei im II. Schwierigkeitsgrad. Man
folgt dem Grat bis zu P. 3965, wo der Grat in Schnee übergeht. Ab hier wird der kurze aber schmale sowie manchmal auch verwächtete Firngrat betreten, welcher direkt und luftig auf den
Gipfel (4023 m) führt. Vom Zwischenbergpass bis auf den Gipfel sind noch einmal ca. 3h einzuplanen.
Der anschließende Abstieg führt durch die WNW-Flanke. Zunächst steigt man rechts des SW-Grates bis zum Sattel vor P. 3820 ab. Hier ist auf Wechten linkerhand und teilweise auftretenden Spalten
dringend zu achten. Zudem ist auf diesem Abschnitt vorsichtiges Gehen angesagt, insbesondere bei mehreren parallel agierenden Seilschaften, da rechts die WNW-Flanke steil
abfällt.
Vom Sattel wird weiter durch die WNW-Flanke abgestiegen, wobei die Route hier deutlich steiler abfällt, vor allem die Durchquerung des Eisbruchs erfordert hohe Aufmerksamkeit und dennoch zügiges
Gehen.
Anschließend folgt man unschwierig etwa mittig dem Triftgletscher, bis man sich oberhalb der grossen Spalten nach links hält und am rechten (N) Ufer weiter zwischen den großen Spalten absteigt.
Auf ca. 3080 m wird der Gletscher verlassen und man folgt dem breiten Weg durch die S-Flanke des Geissrückens. So wird schließlich die Hohsaashütte auf 3098 m erreicht.
Von der Hohsaashütte wird anschließend über einige Platten und P. 3052 weiter abgestiegen, hernach weiter über den Weg zu P. 2951 und den steilen Moränenrücken zur Weissmieshütte (2726
m).
Von der Weissmieshütte führt schließlich ein einfacher Weg hinunter ins Saastal nach Saas Grund (1559 m). Für den gesamten Abstieg vom Gipfel des Weissmies bis nach Saas Grund sind es 2464
Höhenmeter, was nicht zu unterschätzen ist. Ein zu kalkulierender Zeitbedarf von ca. 6h ist somit für den Gesamtabstieg als realistisch zu betrachten.