Mont Blanc de Cheilon 3870 m

Eine tolle Pyramide mit einem ganz Großen im Namen


Ganz am Ende des Val de Dix, quasi als Talabschluss, ragt der Mont Blanc de Cheilon als schöne Pyramide in den Himmel. Besonders vom Stützpunkt Cabane de Dix zeigt er sich als eindrucksvoller Dreitausender mit seiner Nordwand.

Die hier beschriebene Tour nähert sich dem Gipfel zunächst von Osten her und bildet eine eindrucksvolle und anspruchsvollere Überschreitung eines nicht ganz kleinen Dreitausenders.

Der technisch anspruchvollste Teil bildet dabei der O-Grat, welcher ausgesetzt im III. Grad bis zum Gipfel überklettert wird. Angekommen auf dem wirklich spitzen und kleinen Gipfel folgt man anschließend dem SW-Grat überwiegend in Blockgelände (Stellen II). Garniert wird das Ganze mit einem Zustieg über einen abwechslungsreichen, teilweise spaltigen Gletscher und einem nicht weniger schönen Aufstieg zum Stützpunkt Cabane de Dix.


Mont Blanc de Cheilon Überschreitung O-Grat / SW-Grat (04./05.09.2010)

Talort:

Arolla 1998 m

 Stützpunkt: Cabane de Dix 2928 m
Aufstiegsroute: O-Grat (vom Col de la Serpentine)
Abstiegsroute: SW-Grat

Gipfelhöhe:

3870 m

Höhenmeter:

Arolla - Cabane de Dix: 930 m

Cabane de Dix - Mont Blanc de Cheilon: 942 m

Mont Blanc de Cheilon - Arolla: 1872 m

Dauer:

Arolla - Cabane de Dix: 3 h

Cabane de Dix - Mont Blanc de Cheilon: 4 h

Schwierigkeiten:

ZS (kombinierte Firn- und Felstour), Firn bis 35°, Fels III

Gletscherzustieg zum O-Grat recht spaltig, O-Grat sehr ausgesetzt, überwiegend III

Kartenmaterial:

LK 1346 Chanrion, GOOGLE MAPS

Wetterinformationen:

METEO Schweiz, MeteoGroup Schweiz AG

Tourdatum und eigene Zeit:

04./05.09.2010

Aufstieg:

Arolla - Cabane de Dix:                                  3 h

Cabane de Dix - Mont Blanc de Cheilon: 5h 45 min

 

Abstieg:

Mont Blanc de Cheilon - Arolla:                 5 h 30 min

Seilschaft:

Dominik Gottlieb, Andreas Brendle

Routenbeschreibung

Zunächst wird von der Cabane de Dix auf den Glacier de Cheilon abgestiegen. Dieser wird anschließend in Richtung ONO gequert, bis man den N-Arm des Glacier de Tsena Réfien erreicht. Diesem Gletscher wird anschließend weiter entlang der Pointes de Tsena Réfien in einem Bogen hoch gefolgt (Achtung, hier auf Spalten achten!). Den folgenden Col de Tsijiore Nouve lässt man auf 3420 m links liegen und hält sich in SW-Richtung bis zum Erreichen des Col de la Serpentine. Von der Hütte bis zum Col de la Serpentine sind ca. 2h Gehzeit zu veranschlagen.

Vom Col de la Serpentine wird zunächst dem Schneegrat gefolgt, bis P. 3827 erreicht wird (Achtung: manchmal ist dieser Gratabschnitt vereist, dann besser die südlichen Begrenzungsfelsen nehmen). Ab hier beginnt der felsige Teil des O-Grates. Zunächst wird in eine Scharte abgeklettert oder abgeseilt (mehrere alte Schlingen dienen als Abseilfixpunkt, bitte vorher unbedingt prüfen!). Der erste Gendarm wird direkt überklettert, im weiteren Verlauf werden zwei kleinere Felshöcker ebenfalls überklettert (alles III) bis ein kleiner Schneesattel erreicht wird. Ab hier wird der Grat etwas leichter und man erklettert den Gipfel direkt in gutem Fels (II). Der gesamte O-Grat ist sehr ausgesetzt, insbesondere nach Norden hin. Der Gipfel selbst ist ebenfalls ausgesetzt und schmal.

Je nach Verhältnissen und anderen Seilschaften am Grat sind hier mit mindestens 2h Kletterzeit zu rechnen (SAC-Führerangabe, welche allerdings sehr knapp bemessen ist). Besser hier eine Stunde mehr einplanen.

Vom Gipfel anschließend über Blockgelände (Stellen II) dem SW-Grat bis zum Sattel auf ca. 3785 m folgen. Vom Sattel zunächst über ein Schneeefeld bis auf ca. 3500 m absteigen und den nun folgenden felsigen WNW-Grat  bis zum Col de Cheilon auf 3243 m abklettern. Abschließend wird der Glacier de Cheilon betreten und diesem bis zum Aufstiegspfad zur Cabane de Dix gefolgt. Über diesen Pfad direkt zur Hütte. Zeitlich ist für den Abstieg zu Hütte ein Zeitbedarf von guten 2-3 h einzukalkulieren.


Die Tour in Bildern